Das schamanische indigene Medizinrad
Das Medizinrad ist ein schamanisches Konzept über das Verständnis der natürlichen Entstehungs- und Entwicklungsprozesse
Das schamanische Medizinrad nach der Tradition der Q’ero-Schamanen aus Peru ist ein Konzept, das für Heilung, spirituelle Entwicklung und die Verbindung mit der Natur steht. Es stellt ein ganzheitliches Modell dar, welches den Kreislauf des Lebens, der Natur und der menschlichen Existenz beschreibt.
In dem Medizinrad geht es um energetische Reinigung, Heilung von traumatischen Erfahrungen, Blockaden oder schweren Energien. Praktisch bedeutet dies, dass man sich mit den eigenen Emotionen auseinandersetzt, tiefe Heilungsprozesse durchläuft und lernt, sich in der Welt neu zu verwurzeln, persönlich und spirituell weiter zu wachsen.
Das Medizinradkonzept ist in vier Abschnitte unterteilt, die mit jeweils einer Himmelsrichtung und einem Archetypen definiert sind. Jede einzelne Richtung hat eine spezielle Bedeutung und Energie, welche die jeweilige Bewusstseinsstufe der persönlichen Entwicklung beschreibt.
Das Medizinrad im Süden – die Schlange
Das Medizinrad im Westen – der Jaguar
Das Medizinrad im Norden – der Kolibri
Das Medizinrad im Osten – der Adler
Die vier Richtungen im Medizinrad bilden einen ganzheitlichen Zyklus der persönlichen Heilung und Weiterentwicklung sowie des spirituellen Wachstums.
Der Süden • Schlange – Sachamama
Altes loslassen und emotionale Heilung finden
Der Süden repräsentiert die physische und emotionale Ebene des Seins auf der man beginnt, das „Alte“ loszulassen und Platz für das „Neue“ zu schaffen.
Die Richtung des Südens im Medizinrad steht für die Energie der Schlange, die sich durch ihre Fähigkeit auszeichnet, ihre Haut abzustreifen. Dies symbolisiert das Loslassen von alten Wunden, negativen Emotionen und veralteten Denk- oder Verhaltensmustern.
Im Süden beginnt der Heilungsprozess mit der Erkenntnis, dass ein Thema da ist und der Bereitschaft, sich um die Heilung dieser Thematik zu kümmern. Wir beginnen unsere alte Haut, aus alten Mustern und Glaubenssätzen, langsam abzustreifen. Wir verabschieden uns von Altem, das uns nicht mehr dienlich ist, damit Platz für Neues entstehen kann. Dieser Prozess des Loslassens ist der Beginn des persönlichen Transformationsprozesses.
»Der Süden repräsentiert die physische und emotionale Ebene des Seins auf der man beginnt, das „Alte“ loszulassen und Platz für das „Neue“ zu schaffen.«
Sachamama symbolisiert die Verbundenheit zu Mutter Erde. Sie lädt uns ein mit den natürlichen Rhythmen zu leben. Im Einklang mit den natürlichen Rhythmen verbinden wir uns mit der natürlichen Schwingung, woraus Heilung entstehen kann. Sie steht auch für die Verbindung zur Weisheit der Erde und zu unseren inneren Welten.
Sie erinnert uns an den Garten Eden in uns, von dem wir tief in unserem Inneren nie getrennt wurden. Sie repräsentiert den Zugang zu altem Wissen und verborgenen Weisheiten, die tief in der Erde verwurzelt sind.
Der Westen • Jaguar – Otorongo
Sich den eigenen Ängsten und Schatten stellen und Transformation durch Tod und Wiedergeburt erleben.
Der Westen steht für den Tod (im metaphorischen Sinn) und die Transformation, die nach dem Tod stattfindet. Altes muss sterben, damit Neues enstehen kann. In dem Moment wo wir alte Verhaltensmuster hinter uns lassen, sind wir einen Schritt jenseits des Todes getreten und in den Prozess der Transformation eingetreten.
Wir lernen mutig unsere Ängste und Schatten (unerwünschte Aspekte unserer selbst, die wir gerne versuchen nach außen zu verstecken) und daraus resultierende Projektionen zu erkennen. Wir gehen einen Schritt weiter und verlassen die Opferrolle.
Wir übernehmen Verantwortung für unser Leben, für unsere Emotionen und unser daraus resultierendes Handeln. Wir nehmen unsere Projektionen wieder zu uns zurück. Wir erkennen, dass diese lediglich Wegweiser für uns selber sind, denn sie zeigen uns, welches Thema ansteht und bearbeitet werden möchte.
Der Jaguar lehrt uns, wie wir uns den Herausforderungen des Lebens ohne Furcht stellen können und ist auch ein unterstützender Begleiter in solchen Lebensphasen. Er gibt uns die Kraft, uns sicher durch schwierige Lebensphasen und Herausforderungen zu bewegen.
»Im Westen begegnen wir unseren Schatten und Projektionen. Wir lernen unsere Projektionen zurückzunehmen und unsere Schatten zu erkennen und anzuerkennen.«
Otorongo gilt auch als der friedvolle leuchtende Krieger, der sich seinen Herausforderungen stellt und seine Schlachten weise wählt. Er lehrt und unterstützt uns, die dunklen Aspekte unseres Selbst anzunehmen ohne uns von ihnen überwältigen zu lassen.
Er symbolisiert Kraft, Transformation, Furchtlosigkeit und die Fähigkeit jenseits des Todes im metaphorischen Sinn zu treten. Bei Heilungsritualen und schamanischen Reisen ist der Jaguar eine starke schützende Energie an unserer Seite.
Ein Beispiel dafür sind unsere Glaubenssätze. Diese liegen oft im Schatten verborgen. Erkennen wir unsere Schatten und gehen einen Schritt weiter, dann erkennen wir auch unsere dem zu Grunde liegenden Glaubenssätze.
In dem Moment wo wir diese erkannt haben, wirken sie nicht mehr unbewusst und wir haben die Kraft und die Macht diese Glaubenssätze in für uns dienliche Glaubenssätze zu verwandeln. Das ist ein Aspekt der Transformation.
Der Norden • Kolibri – Sierrakinti
Die eigene spirituelle Essenz entdecken und Verbindung zu den Ahnen finden
Der Kolibri symbolisiert im Norden das Finden von Schönheit und Freude in der Welt, trotz Widrigkeiten. Es geht um die Verbindung zu den Ahnen und die Entfaltung des eigenen spirituellen Weges.
Der Kolibri zeigt uns den Weg der Möglichkeiten jenseits aller Wahrscheinlichkeiten. Wir lernen wieder zu träumen und erfahren, dass es an uns liegt unseren Fokus, unsere Energie auf gewünschte Möglichkeiten zu lenken, anstatt in limitierenden Wahrscheinlichkeiten zu verharren.
So wie der Kolibri ungeachtet seiner Physis weite Flugstrecken zurücklegt, obwohl sein Körper für diese langen Reisen nicht gemacht ist. Somit steht die Energie des Kolibris auch für Ausdauer und Beharrlichkeit und dem unerschütterlichen Glauben an das eigene Ziel, die eigene Vision.
Wir lernen das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen, so, wie der Kolibri sich nur von dem Nektar nährt, der für seinen Schnabel gemacht ist.
»Der Norden repräsentiert die spirituelle Ebene des Seins und lehrt uns die Achtsamkeit in uns zu spüren, was uns wirklich nährt.«
Wir lernen, das auf unser Leben zu übertragen und somit die Fähigkeit zu erlernen mehr Freude, Leichtigkeit und Zuversicht in unser Leben zu lassen trotz aller vermeintlichen Widrigkeiten. Wir stellen uns öfter bewusst die Frage: Was nährt mich wirklich? Sowohl physisch als auch psychisch oder spirituell.
Der Norden ist auch der Platz an dem wir uns mit den Ahnen und denjenigen, die den Weg vor uns gegangen sind verbinden. Diese Verbindung hilft uns dabei, spirituelle Weisheit und Führung zu finden.
Der Kolibri bringt Botschaften der Ahnen und hilft dabei, sich mit denjenigen zu verbinden, die den Weg vor uns gegangen sind. Er ist ein spiritueller Bote, der alte Weisheiten und Einsichten übermittelt und uns daran erinnert, dass wir nie alleine auf unserem Weg sind.
Diese Verbindung zu den Ahnen hilft uns, tiefere Einsichten und Orientierung im Leben zu finden.
Auch lehrt uns der Kolibri den Mut aufzubringen, uns auf unsere spirituelle Reise zu begeben und Herausforderungen dabei zu überwinden.
Der Kolibri lehrt uns, dass wir dabei nicht alleine sind, sondern die Kraft der Ahnen in unserem Rücken haben. Mit dem Weg der Schönheit und der Freude lehrt uns der Kolibri auch Achtsamkeit und Bewusstheit im Hier und Jetzt. Er lehrt uns im Moment vollständig präsent zu sein und die Schönheit um uns herum wahrzunehmen.
Der Osten • Kondor – Apuchin
Aus einer höheren Perspektive sehen und eine spirituelle Vision entwickeln
Der Osten steht für die Perspektive der Weitsicht und Vision. Es geht darum die größeren Zusammenhänge des Lebens zu verstehen und damit eine neue Bewusstseinsstufe zu erlangen.
Der Kondor am Platz des Ostens lehrt uns aus dem Muster auszutreten und hoch aufzusteigen, um das Muster aus einer übergeordneten Perspektive zu erkennen.
Mit dieser neuen Perspektive erkennen wir, dass es nicht nur die eine Sicht der Dinge gibt, sondern viele.
Wir lernen, dass es immer eine Frage der persönlichen Entscheidung ist, für welche Sichtweise wir uns entscheiden.
Der Kondor oder auch der Adler, je nach Region, gilt als Vermittler zwischen der Erde (Pachamama) und dem kosmischen Bewusstsein. In der Q’ero-Tradition spielt der Kondor eine wichtige Rolle als Vermittler zwischen den Menschen und den spirituellen Kräften. Er trägt die Gebete und Wünsche der Menschen in die höheren Sphären, damit sie dort gehört und von dort aus unterstützt werden.
»Der Platz des Ostens steht für Weitsicht und die Fähigkeit sein Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten.«
Diese Rolle als Bote zwischen den Welten zeigt die enge Verbindung des Kondors oder des Adlers zur spirituellen Dimension, die den Menschen auf ihrem spirituellen Weg leiten kann.
Der Kondor symbolisiert auch Freiheit, insbesondere die Freiheit von den Begrenzungen des Egos. Er steht für das Loslassen von alten Mustern, Ängsten und Anhaftungen.
Der Kondor / Adler ermutigt uns, die emotionalen und mentalen Fesseln, die uns binden, loszulassen, um ein Gefühl der Freiheit und des Friedens finden zu können. Wir lernen uns von Dingen zu lösen, die uns niederdrücken. Stattdessen verbinden wir uns mit dem Unbegrenzten und dem Spirituellen.
Hier an diesem Platz stärken wir unsere Vision für ein glückliches und sinnstiftendes Leben, so wie wir es uns vorstellen und wünschen.
Mit der Unterstützung des Kondors oder Adlers lernen wir voller Vertrauen Seite an Seite mit Spirit zu fliegen.
Wir lernen zu vertrauen und an uns und unseren Fähigkeiten zu glauben. Wir integrieren die auf unserer Reise durchs Medizinrad gewonnenen Einsichten und Erkenntnisse in unser neues Bewusstsein.
Der Osten ist damit auch der Ort des Neuanfangs. Es geht auch darum, das neu erlangte Wissen und die spirituelle Vision in die Welt zu bringen und das Leben aus einer Position des inneren Friedens, der inneren Kraft und der Klarheit zu leben.
Das Medizinrad unterstützt Dich in Deiner Selbstreflexion und bei Deiner persönlichen Weiterentwicklung. Das Konzept des Medizinrades ist in 4 Phasen unterteilt mit je einem spezifischen Schwerpunkt:
Phase 1: Du lernst deine alte Haut und damit alte schmerzliche Verletzungen abzustreifen.
Phase 2: Du lernst deine Ahnen- und karmischen Verstrickungen loszulassen und in Deine Kraft zu kommen.
Phase 3: Du lernst an den Platz der Möglichkeiten zu treten und entscheidest bewusst, wovon du dich künftig energetisch nähren möchtest.
Phase 4: Du lernst deine Perspektive zu wechseln und die Veränderung jenseits des Kampfes herbeizuführen.
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